вторник, 30 апреля 2013 г.

Annette in Tomsk: Der Zettel voller Erinnerungen

Дорогие читатели!
Предлагаем Вашему вниманию статью Аннетты Каммерер, немецкой студентки по обмену, которая училась в ТПУ в осеннем семестре 2012/2013 учебного года. Статья посвящена воспоминаниям Аннетты о времени, проведенном в Томске.
Всегда очень интересно узнать, как иностранцы видят и воспринимают нашу страну, наш город. Читайте, удивляйтесь, комментируйте!
Комментарии приветствуются как на немецком, так и на русском языке.



Der Zettel voller Erinnerungen – meine Zeit in Tomsk
von Annette Kammerer

Die Tür geht auf. Ein fremder Kopf mit fremden Kleidungsstil. Alle werden ganz ruhig und starren mich mit großen Augen an. Es sind keine Sitzplätze an den Tischen mehr frei – also setze ich mich auf einen der Stühle in der hintersten Reihe. Plötzlich dreht sich ein Kopf um und bietet mir einen Platz an.
Ich war dieser Alien, in meiner ersten Vorlesung an der Polytechnischen Universität Tomsk, vor 6 Monaten.
Der nette Kopf, der mir seinen Platz angeboten hat, schrieb mir einen Zettel in der Vorlesung- eine Einladung zum gemeinsamen Bier- (nicht Wodka!!) Trinken. Auf diese Einladung folgten meine ersten russischen Freunde. Ich habe den Zettel heute immer noch.
Mit dieser Erinnerung begann für mich mein Auslandssemester in Tomsk, welches mittlerweile leider schon wieder vorbei ist.

In einem meiner Bücher liegt ein Zettel, auf dem ich ein paar der kurzen Begegnungen mit neuen Menschen festgehalten habe. Es sind so viele neue Menschen gewesen.... Auf dem Zettel ist Durcheinander und ohne Ordnung...
An welche Momente erinnere ich mich? Zum Beispiel an die traditionelle Eiswasser-Taufe des Nachts mit besorgten russischen Studierenden, die uns durch den Abend pflegten.
Ausflüge mit dem Alpinisten Club in die Wälder. Wir haben in einem Zelt für 2 Personen übernachtet-  mit 6 Jungen und Mädchen, eng an eng. Dafür war es aber auch warm und kuschelig.
Spaziergänge mit Freundinnen zum Kriegsdenkmal, mit schweren Regenwolken am Himmel.
Wir haben Halloween mit jungen Vegetariern gefeiert, die ich damals kaum kannte aber jetzt meine Freunde nennen darf. Es gab Brettspiele, Gitarre und selbstgebackene Kekse - in gruseliger Fingerform. 

Russisch-deutsche Theaterproben in beiden Sprachen, in sich gehen und in andere Welten eintauchen – zusätzlich zu den vielen Eindrücken, die ich schon im Kopf hatte.
Saunabesuche mit ausländischen Studierenden bei eisigen Minus 40 Grad. Schneemannbauen und Schaschlik-Grillen auf der Datscha mit Freunden beim ersten Wintereinbruch.
Das russische Studentenwohnheim auf der Werschinina und die Nachbarn, mit denen meine Mitbewohnerin und ich uns bis manchmal nachts um 3 unterhalten haben.
Im Wohnheim gab es auch eine Einweihungszeremonie für Erstsemestler, die mit lautem Bass Nachts um 3 Uhr angefangen hat. Lustige und seltsame Begebenheiten überall. Und immer wieder Menschen, die mir neugierig und offen begegnet sind. Durch diese Menschen habe ich Russland lieben gelernt.

All das ist Teil der Vergangenheit in Tomsk und Teil meiner Gegenwart in Jekaterinburg. Ich wollte nach dem wunderbaren Semester in Tomsk noch nicht so schnell nach Deutschland zurück. Am Anfang vermisst man natürlich das Bekannte, die alltäglichen Dinge und die Muttersprache. Aber wenn man sich erst mal an das Neue gewöhnt hat, wird es einfacher. Man erzählt ein bisschen was von seinem Land und erfährt ein bisschen was über Russland.

Diese Erfahrungen trage ich, auf diesem chaotischen Zettel und in meinem Kopf, in meinem Backpacking - Rucksack mit nach Hause, auf meiner Reise in mein altes Leben. Doch mein altes Leben hat jetzt auch etwas Neues hinzu gewonnen – Erfahrungen, Erinnerungen an eine wundervolle Zeit in Tomsk.

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